So leben Handy-Akkus länger – Top 5 Gebrauchstipps

So leben Handy-Akkus länger

Früher besaß jedes Handy noch einen Akku, der durch den Benutzer schnell und einfach auszutauschen war. Dies hatte mehrere Vorteile.

Zum einen hielten die ersten Handy-Akkus noch nicht sehr lange, der Austausch war daher irgendwann vorprogrammiert. Außerdem konnte man den leeren Akku auch im Handumdrehen gegen einen vollen ersetzen, wenn zum Beispiel auf Reisen gerade keine Steckdose zur Verfügung stand. Allerdings hatten diese Akkus auch einen immensen Nachteil: Sie nahmen sehr viel Platz weg.

Da heutzutage der Trend zu immer schlankeren Smartphones geht, verbauen die meisten Hersteller inzwischen die Akkus fest im Gehäuse. Ein Akkuwechsel ist nur durch einen kostspieligen Reparaturservice zu bewerkstelligen, so er denn technisch überhaupt noch möglich ist. Umso wichtiger ist es daher, eine möglichst lange Lebensdauer des Akkus anzustreben. Im Folgenden erfahren Sie, was Sie dafür tun können.

Akkus nicht zu stark entladen

Heutige Smartphones besitzen eine intelligente Lade-Elektronik, welche den Akku durch die schlimmsten Fehlbedienungen des Benutzers schützt. Ein Tiefentladen oder Überladen des Akkus ist kaum mehr möglich. Theoretisch können Sie also die Akkuladung auch bis zum letzten Prozent verbrauchen, ohne unmittelbare Schäden befürchten zu müssen.

Wird diese Nutzung jedoch häufiger praktiziert, kann das langfristig dem Akku dennoch schaden und er verliert schneller an Kapazität. Überhaupt sollte ein vollständig entladener Akku so bald wie möglich wieder ans Netz. Ideal ist es, wenn der Handy-Akku noch etwa ein Viertel bis ein Drittel seiner Restladung besitzt, bevor er wieder an die Steckdose gehangen wird.

Richtig laden

Ebenso sollten Regeln beim Laden des Akkus beachtet werden. Moderne Smartphone-Akkus müssen nicht zwingend bis zur oberen Grenze geladen werden. Den gefürchteten Memory-Effekt, der früher bei einem nicht vollständig geladenen Akku die Kapazität in den Keller sinken ließ, gibt es bei heutigen Lithium-Ionen und Lithium-Polymer-Akkus nicht mehr. Im Gegenteil, diese Akkus halten sogar etwas länger, wenn sie nicht dauernd voll geladen werden. Eine Obergrenze von 70-80 % gilt als gesund. Da es im Alltag jedoch kaum praktikabel ist, sein Smartphone nicht komplett zu laden, muss dieser Tipp nicht zwingend beachtet werden.

Lieber den Akku vollständig laden, als durch eine zu geringe Ladung später eine völlige Entladung zu riskieren und ohne Empfang dazustehen. Es ist auch nicht zwingend nötig, das Smartphone sofort vom Stromnetz zu nehmen sobald der Akku voll ist. Die Lade-Elektronik des Netzteils schaltet dann automatisch ab, der Akku nimmt keinen Schaden. Nur wenn das Smartphone stundenlang voll geladen an der Steckdose hängt, kann dies den Akku etwas strapazieren.

Da das Netzteil auch bei vollem Akku weiterhin etwas Strom verbraucht, sollte man es bei Gelegenheit sowieso aus der Steckdose ziehen. Der Lebensdauer nicht förderlich ist es außerdem, wenn ein entladener Akku nur kurz ans Stromnetz gehangen oder ein nur wenig entladener Akku unnötigerweise geladen wird.

Vorsicht bei Kälte und Hitze

 Akkus nicht zu stark entladen

Kälte führt zu einer schnelleren Entladung des Akkus durch chemische Selbstentladung. Daher sollte das Smartphone im Winter nicht unnötig lange der Kälte ausgesetzt sein. Stecken Sie es lieber in die warme Jackentasche.

Bleibt es im Auto liegen, kann es im Handschuhfach ein wenig Schutz vor der Kälte finden (und übrigens auch vor Dieben). Auch eine isolierende Hülle kann helfen. Kälte ist immer dann besonders gefährlich, wenn der Akku schon auf 0 % entladen ist. Obwohl dieser Zustand an sich unbedenklich ist, da der Akku noch immer eine kleine Restmenge Energie enthält, kann er durch die Kälte tiefentladen werden und Schaden nehmen.

Lithium-Akkus können übrigens auch bei großer Hitze über 30°C schneller entladen und altern, bei mehr als 40°C besteht sogar die Gefahr ernsthafter Schäden. In einem Auto, das in der Sommersonne parkt, können solche Temperaturen schnell erreicht werden.

Die richtige Lagerung

Bei Nichtbenutzung wirkt sich auch die Lagerung auf die Lebensdauer des Akkus aus. Ideal ist es, wenn der Akku halbvoll geladen ist. Wird das Smartphone über Monate nicht verwendet, so sollte der Akkustand regelmäßig kontrolliert und eventuell nachgeladen werden. Ideal ist eine Lagerung bei kühlen Temperaturen zwischen 10°C und 20°C, jedoch keinesfalls bei Minusgraden.

Stromverbrauch des Smartphones reduzieren

Je öfter ein Akku einen Ladezyklus durchmacht, umso kürzer seine Lebensdauer. Daher kann natürlich der Akku auch länger erhalten werden, indem man den Stromverbrauch des Smartphones reduziert.

  • Vibrations-Alarm und Taschenlampenfunktion benötigen besonders viel Energie.
  • Ebenso natürlich das Abspielen von Videos.
  • Das Display sollte im System-Menü so eingestellt werden, dass es in Phasen der Nichtbenutzung des Smartphones ausgeschaltet wird.
  • Generell kann auch eine Herabsetzung der Displayhelligkeit die Akkulaufzeit verlängern.
  • WLAN und Bluetooth sollten bei Nichtverwendung deaktiviert werden. Auch das Netz hat eine Auswirkung auf die Akkulaufzeit. UMTS und 3G verbrauchen mehr Strom als GSM, WLAN verbraucht nochmals etwas weniger.

Wenn durch diese Maßnahmen jede Woche ein kompletter Ladezyklus erspart werden kann, so ergibt dies über eine Nutzungsdauer von 5 Jahren eine Ersparnis von 260 Zyklen, oder eine verlängerte Lebensdauer um fast ein Jahr.

Bewertungen: 4.9 / 5. 29